Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Redemanuskript Stadtverordneter Stefan Henschel
Stadtverordnetenversammlung 21.11.2024)
Sehr geehrter Herr
Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Kolleg:innen,
liebe anwesende Bürger:innen,
Mit dem vorgelegten Haushalt 2025/2026 stehen wir in Eschborn vor einem Haushaltsjahr, das von Herausforderungen, aber auch von Chancen geprägt ist. Unser Dank gilt in diesem Jahr besonders Frau Czeka und dem Fachbereich 1 sowie allen anderen Fachbereichen und Mitarbeiter:innen der Verwaltung für ihren Beitrag zum Haushaltsentwurf 2025/2026.
Haushaltslage und
Finanzierungsbedarf
Eschborn ist mit hohen Gewerbesteuereinnahmen gesegnet, und wir befürworten, dass der Gewerbesteuerhebesatz von 330 % so lange wie möglich als attraktiver Wert beibehalten wird. Doch der Haushalt
2025/2026 zeigt auch, dass unsere Handlungsspielräume durch die gestiegene Kreis- und Schulumlage, höhere Landesumlagen und höhere Zuschüsse an den MTV (Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft) sowie an
die RTW (Rhein-Main-Schnellverbindung Regionaltangente West) begrenzt sind. Allein die Kreis- und Schulumlage ist dabei von ca. 62 Mio. € im Jahr 2022 auf ca. 115 Mio. € im Jahr 2026 gestiegen.
Insgesamt werden deutlich über 70 % unserer Steuererträge durch die Umlagen wieder abgeführt und stehen den Eschborner Bürger:innen nicht mehr zur Verfügung. Diese Entwicklungen fordern uns zu
einem verantwortungsbewussten und zielgerichteten Umgang mit unseren verbleibenden Mitteln auf.
Sparmaßnahmen und
Prioritäten setzen
Trotz aller geplanten Zuschüsse und Investitionen müssen wir sorgsam mit unseren Mitteln umgehen und in manchen Bereichen Änderungen vornehmen. Es galt: „niedrig priorisierte konsumtive
Aufwendungen zu kürzen, niedrig priorisierte Investitionen zu verschieben.“ Dazu zählen Einschnitte bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen in Höhe von 4,5 Mio. € im Vergleich zum
Haushaltsentwurf, beim Sponsoring für Frankfurter Kultureinrichtungen oder bei anderen Aufwendungen.
Die Reduzierung der Ansätze für einige Investitionen (zum Beispiel Erwerb Festplatz, Neubau Trimm-Dich-Geräte und Calisthenics-Anlage, Heinrich-Graf-Sportanlage) wurde vorgenommen, weil entweder noch Verpflichtungsermächtigungen vorhanden sind oder eine Umsetzung durch eine noch fehlende Planung später stattfinden kann. Auch wenn es uns nicht leichtfällt, hier Abstriche zu machen, müssen die finanziellen Mittel gezielt dort eingesetzt werden, wo sie den Bürger:innen Eschborns direkt zugutekommen. Diese Sparmaßnahmen führen letztendlich wieder zu einem leicht positiven Ergebnis für das Jahr 2025 und einem niedrigeren negativen Ergebnis für das Jahr 2026.
Investitionen in die
Infrastruktur: Sanierung Rathaus, Neubau Stadthalle und das Hallenbad
Zu den langfristigen Projekten gehört der Bau einer neuen Stadthalle und Stadtbücherei sowie die Sanierung und der Teilneubau eines neuen Rathauses. Diese Infrastrukturmaßnahmen sichern nicht nur
eine funktionale Verwaltung und bieten Raum für kulturelle Angebote, sondern stärken auch das Gemeinwesen in Eschborn.
Besonders erfreulich ist, dass wir 2025 das neue Hallenbad mit einem 50-Meter-Becken in Betrieb nehmen können. Ein modernes Hallenbad ist ein wichtiger Beitrag zur Freizeitgestaltung und auch eine Investition in die Gesundheit und Lebensqualität aller Eschborner Bürger:innen. Dafür sind sowohl Investitionsmittel eingestellt als auch Gelder für neue Mitarbeitende.
Investitionen in den
öffentlichen Nahverkehr
Die Stadt Eschborn bekräftigt ihr Engagement für einen zukunftsorientierten und bürgerfreundlichen öffentlichen Nahverkehr. Für die Realisierung der Regionaltangente West (RTW) sind im Haushalt
3,1 Mio. € für das Jahr 2025 und 6,7 Mio. € für das Jahr 2026 eingeplant. Zudem wird der Zuschuss an die MTV GmbH gemäß Wirtschaftsplan auf 2,75 Mio. € im Jahr 2025 und 4,5 Mio. € im Jahr 2026
erhöht, was nicht nur die bestehenden Buslinien stärkt.
Auch der Radverkehr wird allgemein mit 50.000 € je Jahr unterstützt sowie mit zusätzlichen Mitteln für die Verbreiterung des Radwegs Sossenheimer Straße und den Radschnellweg FRM5 nach Bad Homburg.
Der Umbau des Bahnhofs Eschborn Mitte schreitet voran, und es wurde ein Planungsentwurf mit detaillierter Kostenschätzung vorgelegt. Auch wenn es zu Verzögerungen von Seiten der Deutschen Bahn kommt, wird parallel dazu die Planung des Umfelds des Bahnhofs angestoßen. Dafür werden weitere Mittel in Höhe von 400.000 € für das Jahr 2025 und 200.000 € für das Jahr 2026 bereitgestellt.
Investitionen in sozialen
und bezahlbaren Wohnraum
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Wohnbebauung. Die Stärkung des Gemeinnützigen Wohnungsunternehmens Eschborn (GWE) durch Zuführungen zur Kapitalrücklage zeigt, dass wir uns unserer
sozialen Verantwortung bewusst sind. Bezahlbarer Wohn- und Kulturraum ist ein Grundpfeiler für eine sozial gerechte Stadt.
Daher unterstützen wir das Bauprojekt Hofreite genauso wie die Planung einer Musikschule und Wohnbebauung am Krifteler Weg sowie weitere Planungen in den Wohnungsgebieten „Südlich der Friedensstraße“ und „Alte Feuerwehr“ durch die Aufstockung der Kapitalrücklage der GWE.
Unser Ziel ist es, Eschborn zu einem lebenswerten und bezahlbaren Wohnort für alle Generationen und Einkommensschichten zu machen.
Nachhaltigkeit und
Klimaschutz – Förderung und Unterstützung
Ein besonderes Anliegen für uns als GRÜNE ist der Klimaschutz und der Schutz gegen Starkregen und Hochwasser. Trotz der Notwendigkeit zu sparen, halten wir an der Förderung von
Klimaschutzmaßnahmen in Höhe von 800.000 € für die Bürger:innen fest.
Auch die Förderung von Beratungsleistungen, Zisternen sowie Maßnahmen gegen Starkregen und Hochwasser ist ein wichtiger Baustein.
Zusammenfassung und
Ausblick
Liebe Kolleg:innen, wir als Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen diesen Haushalt, weil er sowohl Verantwortung als auch Weitblick zeigt. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen und
Eschborn nachhaltig und lebenswert gestalten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Stefan Henschel
[Es gilt das gesprochene Wort]
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Redemanuskript Stadtverordnete Ute Ebert
Stadtverordnetenversammlung 26.09.2024)
Antragsnummer 2024/0358/stv
Sehr geehrter Frau Stadtverordnetenvorsteherin,
sehr geehrte Damen und Herren,
das Thema Wohnungsbau brennt vielen Eschborner Bürgerinnen und Bürgern auf den Nägeln, in den Ausschüssen war erneut festzustellen, dass auch die Eschborner Parteiein sich weiterhin intensiv
damit beschäftigen. Daher möchte ich als Erstes positiv hervorheben, dass fast alle hier im Saal bei diesem Thema grundsätzlich in der Zielsetzung einig sind.
Auch in Eschborn gibt es zu wenig Wohnraum, und er ist häufig zu teuer, so dass wohnungsuchende Eschborner*innen sich teilweise anderswo umschauen müssen, auch wenn sie gerne weiterhin vor Ort
wohnen würden.
Hier will unsere Wohnungspolitik ansetzen und mit unserem gemeinnützigen Wohnungsunternehmen, der GWE, Wohnraum für verschiedene Bedürfnisse schaffen. 70 Prozent davon werden frei finanziert und
30 Prozent in Form von gefördertem Wohnungsbau, davon die Hälfte mit Sozialwohnungen, realisiert. So kann sichergestellt werden, dass eine durchmischte Wohnstruktur entsteht.
Mit dem Beschluss zur Offenlage des B-Plans 247 sind wir heute auf diesem Gebiet einen wichtigen Schritt gegangen. Neben der Musikschule sollen am Krifteler Weg in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof
Wohnungen gebaut werden. Auch südlich der Friedensstraße gibt es ein solches Vorhaben, der Satzungsbeschluss als nächster Schritt wird demnächst folgen. Und in der Hauptstraße/Ecke Schwalbacher
Straße kann mit dem Wohnungsbau begonnen werden, sobald die derzeitigen Bewohner*innen, Geflüchtete aus der Ukraine, Ende des Jahres eine neue Bleibe finden. Ein weiteres Projekt befindet sich in
der Unterortstraße, wo auf dem ehemaligen Feuerwehrgelände ebenfalls Wohnraum entstehen soll.
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Stadtverordneter Siegfried Niklas
Stadtverordnetenversammlung 26.09.2024
Redemanuskript zu den Förderrichtlinien von Maßnahmen zum Schutz von Starkregen und Hochwasser sowie zur Regenwasserbewirtschaftung
Sehr geehrter Frau
Stadtverordnetenvorsteherin,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich möchte meine Rede mit einem Zitat aus den 60iger Jahren beginnen: „Alle reden vom Wetter. Wir nicht!“ Das war der Titel einer im Herbst 1966 gestarteten Werbekampagne der Deutschen
Bundesbahn. 60 Jahre später bricht bei Starkregenereignissen vielerorts nicht nur der Bahnverkehr zusammen, Brücken stürzen ein, Dämme brechen und in vielen Regionen ist „Land unter“. Das konnten
wir gerade wieder in den letzten Tagen bei unseren östlichen Nachbarn mit Entsetzen beobachten.
Starkregen und die Folgen verursachen Schäden in Milliardenhöhe. 2018 entstand in der Bundesrepublik Deutschland dadurch ein Gesamtschaden in Höhe von 2,6 Mrd. Euro (z.B. in NRW 910 Mio. €, BaWü
260 Mio. € und in Hessen 156 Mill.€).
Am Morgen des 14. Juli 2021 warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor "extremem Unwetter" mit Dauerregen und Starkregen in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die
Auswirkungen sind bekannt.
Laut Deutschem Wetterdienst lag im Ahrtal die mittlere Regenmenge im Monat Juli in den Jahren 1991 bis 2020 bei 69,4 Litern pro Quadratmeter. Bei der Flut-Katastrophe am 14. Juli 2021 lag die
mittlere Regenmenge allein an diesem Tag deutlich höher, nämlich bei 94,5 Litern pro Quadratmeter.
Insgesamt gab es durch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen 185 Todesopfer zu beklagen.
Allein die Flutschäden im Juli 2021 haben Deutschland einem Bericht des schweizerischen Analyse-Instituts Prognos zufolge rund 40,5 Milliarden Euro gekostet (fast das 20igfache der Schäden in
2018), davon sind nur ca. 8,5 Milliarden Euro von Versicherungen übernommen worden, weitere Gelder stammen aus dem EU-Solidaritätsfond sowie aus privater Tasche.
„2021 haben Bund und Länder mehr Geld für die Beseitigung der Flutschäden im Juli 2021 ausgegeben als für den Klimaschutz“, so titelte die FR 04.04.2023.
Am 16.08.2023 gegen Abend kam es zu einem heftigen Unwetter im Stadtgebiet Eschborns. Die Freiwillige Feuerwehr Eschborn und Niederhöchstadt leistete Dienst und Unterstützung an über 150
Einsatzstellen.
Dabei handelte es sich ausschließlich um Einsätze mit Wasser, welches auf unterschiedlichen Wegen in die Gebäude eintrat. Ein Einsatzschwerpunkt lag in Niederhöchstadt, insbesondere im Wohngebiet
zwischen Langer Weg und Mühlstrasse. Aber auch andere Teile der Stadt waren betroffen. Ab dem 17.08.2023 morgens kam zusätzliche Unterstützung durch die Feuerwehr Eppstein-Vockenhausen. Allen
Einsatzkräften sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt.
Erwähnung finden soll aber auch die spontane Nachbarschaftshilfe, die vielerorts zum Tragen kam.
Hochwasser, Starkregen und der Schutz des eigenen Hauses vor Schäden durch ebendiese Naturgewalten beschäftigen die Bevölkerung von Eschborn seit dem schweren Unwetter im August deshalb mehr als
zuvor.
Aus diesem Grund behandelte die Bürgerversammlung vom 19. Oktober 2023 genau dieses Thema.
1. Hochwasserschutzkonzept: Errichtung eines Dammbauwerks am Oberlauf des Westerbachs. Das soll die bachabwärts liegenden Bereiche entlasten und schützen. Für die Planungsleistung wurden
bereits 200.000 € in den Haushalt eingestellt.
2. Starkregen-Schutzkonzept: das Niederschlagswasser versickert, verdunstet oder fließt über den Kanal ab. Je höher der Anteil aus Versickerung und Verdunstung, desto höher ist der Schutz
vor Schäden.
Es muss noch einmal betont werden: Aufgrund der klimatischen Veränderungen der letzten Jahre haben Starkregenereignisse wie jenes, dass sich Mitte August 2023 in Eschborn und Umgebung ereignete,
zugenommen. Das liegt nicht zuletzt an den Temperaturen, vor allem die des Nordatlantiks, die einen direkten Einfluss auf unser Wetter haben. Die warmen Meerestemperaturen können Hitzewellen im
Süden Europas und Stürme in Mitteleuropa begünstigen. Und die Ozeane erhitzen sich weiter. Denn das Wasser nimmt große Teile der Wärme auf, die durch den menschengemachten Klimawandel
entsteht.
Starkregenereignisse werden deshalb häufiger auftreten, was Eigentümerinnen und Eigentümer vor die Herausforderung stellt, ihr Haus, Hab und Gut vor Wasserschäden zu schützen.
Unser öffentliches Kanalnetz kann Regenmassen aufnehmen, wie sie etwa alle zwei bis drei Jahre vorkommen. Regenereignisse wie im August 2023, bei dem etwa 50 Liter Wasser pro Quadratmeter
innerhalb von 15 bis 20 Minuten fielen können aber nicht vollständig aufgenommen werden.
Dementsprechend braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Stadt und Bürgern um Strategien und Präventionsmaßnahmen für vergleichbare Extremwetterlagen zu entwickeln und umzusetzen. Das
städtische Kanalsystem zum Beispiel wird in regelmäßigen Abständen überprüft und gereinigt. Zukünftig werden deshalb auch vergleichbare Regenrückhaltesysteme fester Bestandteil von Planungen bei
Baumaßnahmen sein.
Aber auch die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sind gemäß der städtischen Entwässerungssatzung selbst dafür verantwortlich, sich gegen Rückstau aus dem Kanal zu sichern. Hierfür gibt es
verschiedene Möglichkeiten, die wir mit unseren Förderrichtlinien finanziell unterstützen.
Die „Förderrichtlinie für
Regenwasserbewirtschaftung“ zielt neben der Begrünung von Dächern vor allem auf den Einbau von Zisternen. Gefördert werden dabei die üblichen Brauchwasserzisternen, in denen Regenwasser für das
Gießen des Gartens aufgefangen wird, aber auch sogenannte Retentionszisternen, in denen das Wasser zwar aufgefangen, aber nicht genutzt, sondern zeitverzögert in die Kanalisation abgegeben wird -
was diese gerade bei starken Niederschlägen entlastet. Antragsteller können hier 100 Prozent der Kosten geltend machen, bei Brauchwasserzisternen werden bis zu 50 Prozent der Investitionssumme
zugeschossen.
Die zweite Förderrichtlinie betrifft vor allem Schutzmaßnahmen an Haus und Grundstück wie z.B. den Einbau von Rückstauventilen oder Flutschutztüren. Um auch diejenigen zu unterstützen, die
bereits nach dem Starkregen des vergangenen Jahres selbst Geld für solche Präventionsmaßnahmen in die Hand genommen haben, können Förderanträge auch rückwirkend gestellt werden. Stichtag dafür
ist der 1. August 2023.
Für diese Förderrichtlinien sind bereits 300.000 Euro in den Haushalt des laufenden Jahres eingestellt worden.
Ich komme noch einmal auf mein Eingangszitat zurück. „Alle reden vom Wetter“. Wir nicht – wir müssen auch über die Folgen des Klimawandels sprechen. Der menschengemachte Klimawandel ist längst
Realität und zeigt sich immer häufiger in Form von extremen Wetterereignissen. Starkregen und Hochwasser sind keine seltenen Phänomene mehr, sondern treten immer öfters auf und verursachen
immense Schäden an Infrastruktur, Eigentum und leider auch Menschenleben. Es ist unsere Pflicht, darauf zu reagieren und unsere Stadt bestmöglich vor den Auswirkungen zu schützen.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird deshalb den beiden Förderrichtlinien zustimmen.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
[Es gilt das gesprochene Wort.]
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Redemanuskript Stadtverordneter Stefan Henschel
Stadtverordnetenversammlung 01.02.2024
Antragsnummer 2023/0310/stv
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Damen und Herren,
Es gibt schon seit langer Zeit eine große Unzufriedenheit mit dem Eschborner Straßenbeleuchtungsnetzwerk, nicht nur seitens der Stadt Eschborn, sondern auch von unseren Eschborner Bürgerinnen und
Bürgern. Zurzeit hat die Stadt Eschborn nur geringe Möglichkeiten, Einfluss auf die Entscheidungen zur Modernisierung, zu Wartungs- und Reparaturmaßnahmen sowie zur Senkung der Stromkosten zu
nehmen oder Fördermittel zu beantragen, da die Straßenbeleuchtung im Eigentum der SÜWAG liegt. Dies führte u.a. zu einem erheblichen Investitionsstau, mindestens aber in Höhe von 2 Mio. €,
untermauert durch eine grobe Schätzung der SÜWAG. In anderen Bundesländern ist es üblich, dass sich die Straßenbeleuchtung im kommunalen Eigentum befindet (z.B. Thüringen 96%, Baden-Württemberg
über 90%).
Jetzt stellen Sie sich vor, Sie würden in einem Haus wohnen, das sich nicht in Ihrem Eigentum befindet, die Stromkosten könnte der Eigentümer Ihnen zum von ihm definierten Preis und nicht zum
Marktpreis in Rechnung stellen, dasselbe würde für alle Wartungs- und Reparaturmaßnahmen gelten, alle Modernisierungen müssten Sie, wenn der Eigentümer zustimmen würde, zum Preis des Eigentümers
tragen und diese Werterhöhung würde nur dem Eigentümer zufließen, staatliche Fördermittel für die Modernisierung können Sie nicht beantragen, weil es Ihnen nicht gehört – eine absurde
Vorstellung, aber tägliche Realität für die Stadt Eschborn.
Anhand der bereitgestellten Informationen und Daten vom Fachbereich kann man sich selbst einen Business Case erstellen und so vor Augen führen, dass sich die Überführung der Straßenbeleuchtung
ins kommunale Eigentum schnell amortisieren würde. Selbst bei einem Maximalkaufpreis in Höhe von knapp über 2 Mio. € netto wären die Kosteneinsparungen bei einer Eigenausschreibung der
Stromlieferung, der Reparatur & Wartung, sowie der Modernisierung der Straßenleuchten mit LED so enorm, dass sich das Projekt innerhalb eines Jahrzehntes rentieren würde. Weitere positive
Nebeneffekte für die Stadt Eschborn wären: Fördermittel von Bund und Land könnten die Modernisierungskosten bis zu 55% senken, das Modernisierungstempo könnte die Stadt abhängig von der Marktlage
selbst festlegen, die Straßenbeleuchtung könnte mit Smart City Zusatzfunktionen ausgestattet werden, usw. – Die Vorteile überwiegen gegenüber den Nachteilen klar!
Deshalb ist diese Vorlage der Stadt Eschborn für den Kauf zwecks Überführung des Straßenbeleuchtungsnetzes ins kommunale Eigentum eine richtige Entscheidung, die wir als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als
Teil der Koalition begrüßen und somit zustimmen werden
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
[Es gilt das gesprochene Wort.]
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
REDE ZUM HAUSHALT 2024
Stadtverordnetenversammlung 23.11.2023
Beschlussvorlage 2023/0288-b/stv
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Kolleg:innen,
liebe anwesende Bürger:innen,
Unser Dank gilt Frau Czeka und dem Fachbereich 1 sowie allen anderen Fachbereichen und Mitarbeiter:innen der Verwaltung für ihren Beitrag zum Haushaltsentwurf
2024.
Der heute zu beschließende Haushalt entstand inmitten herausfordernder Zeiten, geprägt von einer Reihe von Krisen, die uns alle betreffen. Lieferengpässe führen zu einer Ressourcenknappheit, der Fachkräftemangel belastet sowohl den privaten als auch den öffentlichen Sektor, und wir sehen uns steigenden Bau- und Energiekosten sowie hohen Zinsen gegenüber, welche die Investitionstätigkeit spürbar drosseln. Diese Entwicklungen beeinträchtigen die Wirtschaft und schwächen die Finanzkraft von Städten und Gemeinden.
Gewerbesteuer/Grundsteuer
Trotz verschiedenster Herausforderungen kann Eschborn einen positiven Haushaltsentwurf präsentieren. Die geplanten Eschborner Gewerbesteuererträge werden im kommenden Jahr mit 240,0 Mio. Euro angesetzt, was eine Erhöhung um 40 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr darstellt. Zum einen liegt das an dem deutlich niedrigen Eschborner Gewerbesteuerhebesatz [330 v. H.], zum anderen aber auch an der exzellenten Wirtschaftsförderung der Stadt Eschborn, welche neue Unternehmen und somit Steuerzahler gewinnen konnte. Hier möchten wir uns bei der Eschborner Wirtschaftsförderung und den Verantwortlichen im Magistrat für diese solide Arbeit bedanken.
Ebenso unerlässlich sind die soliden Einnahmen aus anderen Quellen i.H.v. 58,6 Mio. Euro. Auch wenn, zum Beispiel, die Grundsteuer B mit 2,85 Mio. Euro scheinbar eine untergeordnete Bedeutung an den Gesamterträgen der Stadt Eschborn hat, trägt deren Erhebung mit dem niedrigsten hessischen Grundsteuerhebesatz zu einen soliden positiven Haushaltsplan 2024 bei. In diesen Zeiten ist eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Haushaltspolitik immanent wichtig.
Auf der Ausgabenseite manifestiert sich Eschborns Solidarität durch signifikante Umlagebeiträge i.H.v. 192,4 Mio. Euro, welche die Stadt zu einem stabilen Pfeiler im regionalen Finanzgefüge machen. Der restliche Budgetanteil fließt in zukunftsträchtige Projekte, die im Folgenden näher beleuchtet werden:
Eschborn – Eine Stadt für alle Generationen
für das kommende Jahr, sehen wir, die Grüne Fraktion in Eschborn, eine Stadt, die sich in vorbildlicher Weise ihrer Verantwortung für das Wohl aller Generationen und sozialen Gruppen stellt. Dieser Entwurf ist ein starkes Zeichen für das fortwährende Bestreben der Stadt, eine inklusive, lebenswerte Gemeinschaft zu fördern.
Besonders beeindruckend ist die Erhöhung des Budgets im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe auf 36,5 Millionen EUR, die den Stellenwert unserer Kinder und ihrer Familien unterstreicht. Die deutliche Steigerung der Mittel ist ein klares Bekenntnis zur Zukunft unserer Stadt und bietet eine solide Grundlage, um den Herausforderungen, die die steigende Inflation mit sich bringt, entgegenzutreten.
Die Aufstockung der Angebote für unsere älteren Bürger:innen auf fast 787.000 EUR zeigt, dass wir in Eschborn die Lebensleistung unserer Senior:innen wertschätzen und uns dafür einsetzen, ihnen eine hohe Lebensqualität zu bieten. Die Förderung von Frauen mit 44.450 EUR, die Unterstützung der Wohlfahrtspflege mit gut 90.000 EUR und die bedeutenden Mittel von ca. 1,1 Millionen EUR für freiwillige soziale Leistungen demonstrieren unser Engagement für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit.
Die Investition in die Sportförderung von knapp 300.000 EUR schließlich ist ein Bekenntnis zur Bedeutung von körperlicher Betätigung und sozialer Bindung. Diese Maßnahmen stärken den Zusammenhalt und tragen zur Gesundheit unserer Gemeinschaft bei.
Eschborn – Aktiv für Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Prävention von
Starkregenereignissen
Klimaschutz ist das Herzstück
grüner Politik und ein zentrales Anliegen für Eschborn. In Eschborn verstehen wir Klimaschutz und Energiewende als zentrale Säulen des Bürgerschutzes.
Mit einem beeindruckenden Bestand von 474 PV-Anlagen und einer bestehenden installierten Leistung von 5,4 MW, die bald auf 6-7 MW steigen wird, geht Eschborn bei der Energiewende vorbildhaft voran. Unterstrichen wird das anhaltend hohe Engagement auch dadurch, dass für das kommende Jahr im Produktbereich Energie- und Klimaschutzmanagement erneut erhebliche Mittel vorgesehen sind: 300.000 EUR sind für Energiekonzepte und kommunales Energiemanagement eingeplant, weitere 500.000 EUR für den Ausbau von PV-Anlagen und Wärmepumpen.
Diese Investitionen sind Teil eines größeren Bildes, in dem wir unser Förderprogramm mit weiteren 800.000 EUR stärken und 300.000 EUR für Präventionsmaßnahmen gegen Starkregen bereitstellen. Hier zeigen auch Projekte wie die Erstellung von Regenrückhaltebecken und die Modernisierung des Kanalsystems zeigen das proaktive Handeln der Stadt.
Ein Leuchtturmprojekt ist die geplante Nutzung der Abwärme eines Rechenzentrums zur künftigen Beheizung des Wiesenbads. Dieses Vorhaben hat nicht nur das Potenzial, 30.000 Tonnen CO2 einzusparen, sondern zeigt auch beispielhaft die innovative und effiziente Nutzung von Ressourcen in der Stadt.
Fahrradsicherheit in der Mobilität
Mit der aktiven Förderung des Radverkehrs unter dem Motto „Eschborn fährt Rad“ arbeitet die Stadt an einem stetigen Ausbau des Radwegenetzes und erweitert Angebote rund um das Thema Radfahren, um eine attraktive und nachhaltige Fortbewegungsalternative zu schaffen. Die Einführung von 30 Leihfahrrädern, betrieben von Call a Bike, und deren Verfügbarkeit an vier Stationen im Stadtgebiet, ist ein Beispiel für praktische Lösungen, welche die Stadt ihren Bürger:innen bietet. Zudem erleichtern Fahrrad-Reparaturstationen und öffentliche Luftpumpen den Alltag der Radfahrenden, indem sie die Möglichkeit bieten, kleinere Reparaturen selbst vorzunehmen.
Die Errichtung von Fahrrad-Boxen für sicheres und wettergeschütztes Abstellen der Fahrräder zeigt, dass die Stadt auch die Bedürfnisse nach Sicherheit und Komfort erkennt und adressiert. Die neuen Fahrradabstellmöglichkeiten an den Eschborner E-Bahnhöfen belegen den kontinuierlichen Ausbau der Mobilitätsinfrastruktur ebenso wie die gut 2 Millionen Euro, die der Haushaltsentwurf im kommenden Jahr für das Produkt Mobilität, Fuß- und Radverkehr und ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement vorsieht.
Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs in Eschborn durch gezielte Investitionen
Die Stadt Eschborn bekräftigt ihr Engagement für einen zukunftsorientierten und bürgerfreundlichen öffentlichen Nahverkehr. Für die Realisierung der Regional Tangent West (RTW) sind im Haushalt 3,4 Millionen Euro eingeplant. Zudem wird der Zuschuss an die MTV GmbH gemäß Wirtschaftsplan 2024 auf 2,6 Millionen Euro erhöht, was nicht nur die bestehenden Buslinien stärkt, sondern auch die Ausdehnung der Buslinie 813 innerhalb von Eschborn Süd ermöglicht.
Der Umbau des Bahnhofs Eschborn Mitte schreitet voran, und es wird erwartet, dass im nächsten Jahr ein Vorentwurf mit detaillierter Kostenschätzung vorgelegt wird. Parallel dazu beginnt die Planung des Umfelds des Bahnhofs. Weiterhin werden Mittel von 25.000 EUR bereitgestellt, um eine Analyse für einen potenziellen Stadtbus zu finanzieren, die den Bedarf in Korrelation mit den bestehenden Bus- und Anruf-Sammel-Taxi-Linien untersucht.
Entscheidende Infrastrukturfortschritte für Eschborn im Jahr 2024
Die Stadt Eschborn hat für 2024 Investitionen in Höhe von 33,9 Millionen Euro vorgesehen, die eine Reihe bedeutender Infrastrukturprojekte umfassen. Diese Projekte sollen das Stadtbild nachhaltig prägen: Die Fertigstellung der Alten Mühle, der Fortschritt beim Bau des 50-Meter-Beckens im Wiesenbad mit einer kombinierten PV-Gründach-Anlage, die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Niederhöchstadt, der Neubau einer Tennishalle, die Umrüstung der Heinrich-Graf-Sportanlage und umfangreiche Straßen- sowie Kanalsanierungen stehen auf dem Plan. Besonders hervorzuheben ist der Beginn der Umsetzungsphase für die neue Stadthalle und Stadtbücherei sowie den Um- und Neubau des Rathauses – zentrale Elemente für die kulturelle und bildungspolitische Zukunft Eschborns.
Förderung des bezahlbaren Wohnraums in Eschborn
Die Stadt Eschborn setzt entscheidende Schritte, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mit der Offenlage und Verabschiedung der Bebauungspläne in der Unterortstraße (B-Plan 248), am Krifteler Weg (B-Plan 247) und südlich der Friedensstraße (B-Plan 250) werden die Grundlagen gelegt, um durch unsere gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft GWE dringend benötigten Wohnraum zu erschwinglichen Preisen zu realisieren. Zudem wird in der Nähe der Grundschule Süd-West ein Neubau für die Musikschule entstehen, für dessen Planung bereits Mittel bereitgestellt sind.
Schlussworte
Ausdrücklich danken möchten wir an dieser Stelle nochmals allen Mitarbeiter:innen der Verwaltung.
Für unsere Fragen und Gedanken sind sie uns jederzeit ein verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner und helfen uns damit maßgeblich in unserer Gremienarbeit.
Der Haushaltsentwurf 2024 steht für eine Politik, die Nachhaltigkeit und soziales Bewusstsein vereint und setzt ein klares Zeichen dafür, dass Eschborn eine Stadt ist, die in ihre Bürger:innen investiert – eine Stadt, die Vielfalt schätzt und jeden Einzelnen unterstützt. Wir, die Grüne Fraktion, stehen voll und ganz hinter diesem Plan, der die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Stadtgesellschaft in den Vordergrund stellt und ein lebenswertes Eschborn für heute und morgen verspricht.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Stefan Henschel
(Es gilt das gesprochene Wort)
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | Redemanuskript Stadtverordnete Ute Ebert
Stadtverordnetenversammlung vom 20.07.2023
Antragsnummer 2023/0273/stv
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich, heute über Bäume sprechen zu dürfen, denn Bäume sind ein
Herzensthema für mich und meine Partei. Das war schon so, als die Bedeutung von
Bäumen für den Umgang mit dem Klimawandel noch nicht in aller Munde war und
das Thema von anderen Parteien noch kaum als wichtig erkannt worden war.
Mit Ihrem Antrag rennen Sie also eine offene Tür bei uns ein, und das heißt auch: Es
hätte dieses Antrags nicht bedurft.
Das Thema Baumpflanzungen ist bei unserer Ersten Stadträtin Bärbel Grade in sehr
guten Händen. Sie hat in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses ausführlich
dargelegt, wie dezidiert sie sich mit dieser Materie befasst und dass es dabei um
mehr geht als um die Anzahl der Baumpflanzungen.
Es geht um den Erhalt eines alternden Baumbestands, Nachhaltigkeit bei Standorten
und Baumarten, Baumpflege und -kontrolle und vieles andere mehr. Jede
Neupflanzung ist in der heutigen Zeit mit einer intensiven Nachsorge von vier Jahren
verbunden, und auch diese Tatsache ist dem Klimawandel geschuldet.
Als Zuständige für diesen Bereich hat Bärbel Grade veranlasst, dass je 50 Bäume
pro Pflanzaktion im Frühjahr und im Herbst gesetzt werden, und erst damit sind den
Empfehlungen aus den zurückliegenden Jahren Taten gefolgt. Diese und zahlreiche
weitere Informationen konnten Sie bereits der Mitteilungsvorlage vom 01.11.2022
entnehmen.
Und wenn Sie genau hingeschaut haben, konnten Sie darin auch lesen, dass
Neupflanzungen bis zum Jahr 2021 sehr gering bzw. auch ganz ausfielen, und dafür
sind ganz andere Personen aus anderen Parteien verantwortlich.
Da wir uns – hoffentlich über alle Parteigrenzen hinweg – in der Sache einig sind,
werden wir uns heute Ihrer Formulierung anschließen möglichst viele Bäume zu
pflanzen und ergänzen dies noch mit einem Änderungsantrag, den ich hiermit
einbringen möchte: Der im September vorliegende Zwischenbericht vom
Baumgutachter soll dabei berücksichtigt werden, zumal er u.a. noch Hinweise auf
mögliche weitere Standorte für Baumpflanzungen geben kann.
Weitere Details, die Sie in Ihrem Antrag benennen, sollten aus unserer Sicht nicht
von der Stadtverordnetenversammlung vorgegeben werden, sie gehören zum
Verwaltungshandeln, die dafür Zuständigen sind bereits damit befasst.
100 Bäume pro Jahr sind sehr viel im Vergleich zu den Vorjahren, sie werden aber
nicht ausreichen um die Anzahl von gefällten Bäumen zu ersetzen oder gar den
gesamten Bestand zu erweitern. Wir wollen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, die
zu mehr Baumpflanzungen führen. Die Koalition wird sich dafür einsetzen dieses Ziel
weiter zu verfolgen.
Ich bitte Sie dem Änderungsantrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FWE und CDU
zuzustimmen.
[Es gilt das gesprochene Wort.]
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | Redemanuskript Stadtverordneter Siegfried Niklas
Stadtverordnetenversammlung vom 11.05.2023
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist mir eine Freude, heute vor Ihnen zu stehen und über den 1. Nachtrag zur Satzung über die Benutzung der Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Eschborn zu sprechen. Vorweg möchte ich betonen, dass meine Fraktion diesem wichtigen Schritt zur Bedarfsdeckung im Schuleinzugsgebiet mit großer Überzeugung zustimmt.
Dieser Beschluss ist das Ergebnis eines gemeinsamen Engagements von Elternvertretungen, Stadtelternbeirat und der Verwaltung, insbesondere der zuständigen Dezernentin und Ersten Stadträtin, Frau Bärbel Grade. Es zeigt, dass eine gute Zusammenarbeit und eine offene Kommunikation den Weg zu erfolgreichen Lösungen ebnen.
Wie der berühmte französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry einmal sagte: "Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen."
Mit der Erhöhung der Gruppenkapazität in den Kitas Odenwaldstraße und Dörnweg um jeweils 5 Teilzeitkinder pro Gruppe und damit 20 Teilzeitkinder pro Einrichtung wird eine bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Kinderbetreuung in Eschborn ermöglicht.
Durch die gesteigerte Flexibilität bei der Wahl der Betreuungsmodule wird den Bedürfnissen der Eltern besser entsprochen und die Gleichstellung der Einrichtungen wird hergestellt. Ein weiterer Schritt in Richtung einer bedarfsgerechten Betreuung ist die Möglichkeit für Eltern zu entscheiden, ob ihr Kind zum Ende der Kindergartenzeit in der Einrichtung belassen werden soll oder z.B. in ein Schulkinderhaus wechseln möchte.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank an die Elternvertretungen der Kitas Odenwaldstraße und Dörnweg sowie des Stadtelternbeirats aussprechen, die maßgeblich an der Erarbeitung dieser Vorlage beteiligt waren. Ihr Engagement und ihre konstruktive Mitarbeit haben dazu beigetragen, dass wir heute hier gemeinsam diese wichtige Entscheidung treffen können.
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist sich sicher, dass diese Änderungen einen wichtigen Beitrag zur bedarfsgerechten Sicherstellung der Kinderbetreuung in Eschborn leisten werden und begrüßt, dass sich eine breite Mehrheit für diese Vorlage abzeichnet.
In diesem Sinne möchte ich meine Rede mit einem weiteren Zitat von Antoine de Saint-Exupéry beenden: "Wir ernten, was wir säen."
Ich bin überzeugt, dass die heutige Zustimmung zu dieser Vorlage eine gute Saat für die Zukunft der Kinderbetreuung in Eschborn ist.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
[Es gilt das gesprochene Wort.]
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | Redemanuskript Stadtverordneter Stefan Henschel
Stadtverordnetenversammlung vom 11.05.2023
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Namen meiner Fraktion möchte ich unsere volle Zustimmung für den vorliegenden Antrag aussprechen. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Antrag ein guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Wir würden uns wünschen, wenn wir diese Vorlage heute mit breiter Mehrheit unterstützen und beschließen könnten und möchte ihnen die Argumente dafür noch einmal vortragen:
Die Förderung von Lastenrädern unterstützt eine Verkehrswende hin zu einer nachhaltigeren Mobilität. Dies trägt dazu bei, die Lebensqualität in unserer Stadt zu erhöhen, indem wir Verkehrsstaus, Lärm und Luftverschmutzung reduzieren. Eine erhöhte Nutzung von Lastenrädern wird auch dazu beitragen, den Druck auf unsere Parkflächen zu verringern und den öffentlichen Raum effizienter zu nutzen.
Darüber hinaus fördert die Nutzung von Lastenrädern die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger. Indem wir aktive Mobilität wie das Radfahren unterstützen, tragen wir dazu bei, Bewegungsmangel und stressbedingte Erkrankungen zu reduzieren.
Die Förderrichtlinie Lastenrad ist auch ein Instrument, um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu fördern. Durch finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Lastenrädern ermöglichen wir es mehr Menschen, unabhängig von ihrem Einkommen, Zugang zu dieser umweltfreundlichen Mobilitätslösung zu erhalten.
Zudem fördert die Integration von Lastenrädern in den urbanen Verkehr die Entwicklung einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Stadtplanung. Sie regt uns an, unsere Infrastruktur und Verkehrsplanung an die Bedürfnisse einer wachsenden Radfahrgemeinschaft anzupassen, wodurch Eschborn zu einer lebenswerteren und attraktiveren Stadt wird.
Schließlich zeigt die Umsetzung dieser Förderrichtlinie, dass die Stadt Eschborn bereit ist, innovative und zukunftsweisende Lösungen zu ergreifen, um den ökologischen Fußabdruck, insbesondere den CO2 Abdruck, zu reduzieren und einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Insgesamt sind wir überzeugt, dass die Vorteile der Förderrichtlinie Lastenrad weitreichend sind und eine Investition in eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft für Eschborn darstellen.
Mit Bedauern haben wir die ablehnende Haltung der Partei „Die Linken“ wahrgenommen, die im Schulterschluss mit der FDP diesen Antrag in den Ausschüssen abgelehnt hatte. Ich möchte hier nur auf die positiven Beschlüsse der Partei „Die Linke“ zum Thema Lastenfahrräder verweisen u.a. im Bundestagswahlprogram 2021 unter der Rubrik „eine gerechte und ökologische Mobilität“ oder auf die diversen Förderrichtlinien anderer Bundesländer und Städte verweisen, in denen die Partei „Die Linke“ an der Regierung beteiligt ist und diese umgesetzt hatte.
Wir werden dieser Vorlage wie bereits eingangs gesagt zustimmen und laden Sie ein, dies ebenso zu tun, um gemeinsam mit uns die Weichen für einen zukunftsfähigen Mobilitätsmix zu stellen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
[Es gilt das gesprochene Wort.]
Antrag der SPD-Fraktion betreffend Standort Musikschule Taunus/Änderungsantrag der FDP-Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | Redemanuskript Stadtverordneter Christian Schneider
Stadtverordnetenversammlung vom 23.03.2023
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,
als grüne Mitglieder in Fraktion und Magistrat beschäftigen wir uns schon länger mit einem Neubau für die Musikschule in Eschborn und haben diesen daher im
Koalitionsvertrag mit der CDU und der FWE festgeschrieben. Ein solches Projekt würde die Attraktivität der Musikschule erhöhen und vor allem die Heranführung der jungen Generation an eine gute
musikalische Ausbildung befördern.
Der Standort neben der Grundschule Südwest stand dabei von Beginn an im Fokus unserer Überlegungen - wie auch bei anderen Parteien. Im Rahmen des Bebauungsplans Nr.
247 soll dort dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden, die Musikschule würde sich idealerweise zwischen Schule, Hort, Sportplatz und Wohnungsbau einfügen.
Mit der direkten Nachbarschaft bestünde die Möglichkeit der Vertiefung der bereits vorhandenen Kooperation zwischen Schule und Musikschule, die wir im Rahmen der
Umsetzung des Ganztagskonzepts an der Südwestschule für außerordentlich wichtig halten.
Besonders die Nähe zum S-Bahnhof, die Erreichbarbarkeit mit Bussen und dem Fahrrad sowohl aus Niederhöchstadt als auch aus den umliegenden Gemeinden, aus denen
Kinder und Erwachsene die Musikschule besuchen, sind für uns als Grüne ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung; und selbst der Autoverkehr würde durch Zugang über die Umgehungsstraße nicht
mehr als unbedingt nötig in die Stadt gezogen.
Wir freuen uns, dass die Realisierung des Musikschulneubaus heute einen großen Schritt vorankommen kann und dafür ein breiter Konsens in der Eschborner Stadtpolitik
möglich ist. Daher werden wir dem Änderungsantrag der FDP zustimmen.
[Es gilt das gesprochene Wort.]
Einführung, Umsetzung und beabsichtigter kontinuierlicher Betrieb eines kommunalen
Energiemanagements (KOMEMS)
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | Redemanuskript Stadtverordneter Siegfried Niklas
Stadtverordnetenversammlung vom 23.03.2023
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren,
als Mitglied der Fraktion Bündnis90/Die Grünen möchte ich heute unsere Zustimmung zum Antrag "Einführung, Umsetzung und beabsichtigter kontinuierlicher Betrieb
eines kommunalen Energiemanagements (KOMEMS)" zum Ausdruck bringen. Wir begrüßen diesen Antrag ausdrücklich, da er ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz und Energieeffizienz für unsere
Stadt Eschborn ist.
Der Nutzen der Einführung eines KOMEMS hat sich in anderen hessischen Städten bereits bewährt. Beispiele dafür sind die Stadt Gießen, die seit 2011 ein kommunales
Energiemanagement betreibt und dadurch bis 2017 bereits rund 2,2 Millionen Euro einsparen konnte und Darmstadt, wo seit 2012 ein KOMEMS im Einsatz ist und bis 2016 Energiekosteneinsparungen von
etwa 1,3 Millionen Euro erzielt wurden. Diese Beispiele belegen eindrucksvoll, dass die Einführung eines KOMEMS nicht nur zur Erreichung von Klimazielen beiträgt, sondern auch zu einer
verbesserten Kosteneffizienz führen kann.
Mit der Zustimmung zu diesem Antrag leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundes- und Hessischen Landesregierung, sondern auch zur
Verbesserung der Energieeffizienz und Kosteneffizienz in unseren städtischen Liegenschaften. Wir danken der Ersten Stadträtin Bärbel Grade und dem Klimaschutzmanager Edmund Flößer-Zilz für ihre
ausführlichen Erläuterungen im Rahmen der Ausschussberatungen der vergangenen Woche.
Einige Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses haben argumentiert, dass die finanziellen Vorteile, sprich die eingesparten Summen, kaum ins Gewicht fallen. Dem
möchten wir entgegenhalten, dass es sich bei den Einsparprognosen um Schätzwerte handelt, in denen Inflation und Preisentwicklung nicht berücksichtigt sind. Untätigkeit hingegen kosten
Lebensqualität, Gesundheit und die Zukunft von Generationen.
Abgesehen davon hängen die tatsächlichen Kosten und Einsparungen auch von den im Zuge des Umsetzungsprozesses umgesetzten Maßnahmen ab. Laut der Begründung des
Antrags konnte durch die Einführung eines Energiemanagements in Eschborn eine vollständige Kostendeckung für das Energiemanagement samt Personalaufwand ab 2025 erreicht werden.
Die Verbesserung der CO2-Bilanz, die Erreichung von Klimaneutralität, die Verbesserung der Energieeffizienz und Energieeinsparungen sowie die Umsetzung der Maßnahme
„kommunales Energiemonitoring“ des städtischen Klimaschutzkonzeptes sind wichtige Ziele, die mit der Einführung eines kommunalen Energiemanagements verfolgt werden. Dies sollte uns in unserer
Entscheidung bestärken, diesen Antrag anzunehmen und gemeinsam für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt Eschborn zu arbeiten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
[Es gilt das gesprochene Wort.]